Bauer: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 2. Juli 2016, 17:27 Uhr

Die Zugmöglichkeiten des Bauern lassen sich am besten in der Form einer Aufzählung beschreiben:

  • In der Ausgangsstellung (2. bzw. 7. Reihe), zieht er wahlweise um ein Feld oder um zwei Felder nach vorn (vertikal). Voraussetzung ist, dass das Zielfeld frei ist; möchte er im Doppelschritt vorziehen, muss auch das überquerte Feld frei sein.
  • Außerhalb der Ausgangsstellung darf der Bauer jeweils nur noch ein einzelnes Feld vorrücken.
  • Der Bauer schlägt diagonal, nicht vertikal (er schlägt also anders als er einfach zieht). Er darf grundsätzlich schlagen, wenn ein gegnerischer Stein auf einem diagonal vor ihm liegenden Feld steht. Der Bauer ist der einzige Spielstein im Schach, der in eine andere Richtung schlägt als zieht.
  • Der Bauer kann sich nur vorwärts bewegen, er darf nie zurück.
  • Der Bauer kann ausnahmsweise "en passant" schlagen. Dies passiert wie folgt: Zieht ein Bauer im Doppelschritt aus der Ausgangsstellung vor und kommt neben einem bereits vorgerückten gegnerischen Bauern zu stehen, dann darf dieser den Bauern so schlagen, als wäre der nur um ein Feld vorgerückt (so dass er in der normalen Schlagstellung stehen geblieben wäre). Beispiel: Ein weißer Bauer ist bis auf e5 vorgerückt. Der schwarze Bauer zieht von d7 auf d5. Nun darf der weiße Bauer seinen Kontrahenten schlagen, so als hätte dieser auf d6 gezogen. Der weiße e-Bauer stellt sich auf d6, der schwarze Bauer wird vom Brett entfernt.
  • Eine weitere Besonderheit zeichnet den Bauern aus: Wenn er die gegnerische Grundreihe betritt, so muss er sofort in eine Figur umgewandelt werden. Der Spieler hat die freie Wahl, in welche Figur er umwandeln möchte. Zumeist wird ein Bauer in die spielstärkste Figur, die Dame, umgewandelt (so kann es vorkommen, dass ein Spieler über mehr als nur eine Dame verfügt), manchmal aber aus besonderem Grund in eine andere Figur. Der Bauer wird aus dem Spiel genommen, und auf das entsprechende Feld wird die neue Figur gesetzt. Die Umwandlung in einen König ist natürlich nicht erlaubt.


Notation:

In der Partienotation wird der Bauer nicht besonders gekennzeichnet. Vielmehr werden nur das Ausgangs- und das Zielfeld angegeben, z. B. e2-e4, oder auch nur das Zielfeld, z. B. e4. Das Schlagen des Bauern wird durch ein auch sonst übliches "x" gekennzeichnet, z B. e4xd5, oder auch durch einen Doppelpunkt, der hinter das Zielfeld gesetzt wird, z. B. ed5: (auch das Ausgangsfeld ist in Kurzform genannt, es fehlt die Bezeichnung der Reihe). Dies gilt grundsätzlich auch für die Notation in englischer Sprache.

Tipp:

Der Bauer gilt zunächst als schwächster Stein im Schach. Allerdings nimmt seine Bedeutung im Verlauf einer Schachpartie zu, und manchmal wird ein Bauer zum das Spiel entscheidenden Stein, insbesondere weil er beim Erreichen der gegnerischen Grundreihe in eine stärkere Figur umgewandelt werden darf.

Ein Bauer ist grundsätzlich dann besonders stark, wenn er:

  • Beweglich ist, insbesondere nicht durch gegnerische Bauern auf derselben Linie blockiert wird und es keine gegnerischen Bauern auf benachbarten Linien gibt, die den Bauern beim Vorrücken schlagen könnten. Ein Bauer, der sich in einer solchen guten Situation befindet, wird als Freibauer bezeichnet; er hat größere Chancen auf das Erreichen der gegnerischen Grundreihe.
  • Gemeinsam mit anderen eigenen Bauern auftritt, die sich gegenseitig decken können.
  • Weit vorgerückt ist, wodurch sein Potenzial zur Umwandlung größer geworden ist.