Rapid-Fernschach
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Rapid-Fernschach
Rapid-Fernschach ist die schnellste Variante des Fernschachspiels. Alle Züge einer Partie müssen in einer festgesetzten und im Vergleich zum herkömmlichen Fernschach sehr kurzen Gesamtbedenkzeit je Spieler ausgeführt werden. Es ist der Einsatz aller Hilfsmittel erlaubt, hierzu zählt natürlich auch der Computereinsatz.
Turniere
Alle Turniere im Rapid-Fernschach werden auf dem Fernschachserver ausgetragen. Grundsätzlich spielt jeder Teilnehmer - im Unterschied zum Nahschach - seine Partien eines Turniers gleichzeitig, so wie dies üblicherweise im Fernschach der Fall ist. In Veranstaltungen, in denen die Bedenkzeit je Spieler in Stunden oder Minuten bemessen wird, trägt der Spieler im Gegensatz zum klassischen Fernschach seine Partien alerdings nacheinander und nicht parallel aus. So kann ein Turnier in einem vorher festgelegten Zeitkorridor, z. B. über ein Wochenende hinweg, begonnen und auch beendet werden.
Bedenkzeit
Im Rapid-Fernschach hat jeder Spieler eine festgelegte Gesamtbedenkzeit zur Verfügung, in der er alle Züge seiner Partie vornehmen muss. Überschreitet er die Zeit, liegt also die Zugpflicht in der noch nicht beendeten Partie beim Ablauf seiner Bedenkzeit bei ihm, so ist die Partie für ihn verloren. Hinweis: Auf dem Fernschachserver wird mit dem Ausführen eines Zuges sofort automatisch die Bedenkzeitrechnung auf dem Konto des Gegners in Gang gesetzt. So kann "das Drücken der Uhr" nicht vergessen werden; ein Spieler kann die Partie nicht verlieren, wenn der Gegner am Zug ist.
Eine festgesetzte Gesamtbedenkzeit kann auch den Charakter eines Grundkontigentes haben, das über Zeitgutschriften für vom Spieler ausgeführte Züge erweitert wird. So kann die zur Verfügung stehende Gesamtbedenkzeit im Partieverlauf wachsen, die für die jeweilige Partie dem Spieler zur Verfügung stehende Zeit ergibt sich erst aus der Länge der Partie (Zugzahl) selbst.
Rapid-Fernschach im Deutschen Fernschachbund e. V.
Rapid-Fernschach zählt zu den jüngsten Projekten im Deutschen Fernschachbund e.V. (BdF). Die Aufnahme in den Turnierbetrieb erfolgte im Jahr 2010.
Die Bedenkzeit wird in Tagen als unterste Zeiteinheit bemessen. Die Grundeinstellung sieht vor, dass die für eine Partie zur Verfügung stehende Gesamtbedenkzeit 10 Tage beträgt, wobei alle 10 Partiezüge eine Zeitgutschrift von einem Tag (1 Tag) erfolgt. Für beispielsweise eine Partie mit der Länge von 25 Züge hätte der Spieler 12 Tage Bedenkzeit zur Verfügung (10 Tage Grundbedenkzeit zuzüglich Gutschriften von je einem Tag nach 10 und nach 20 erfolgten Partiezügen).
Für das Rapid-Fernschach gilt eine besondere Turnierordnung, die das übliche Regelwerk ergänzt und teilweise außer Kraft setzt oder verändert.
Besonderheiten
Zu den Besonderheiten zählt, dass während der Turnierveranstaltung kein Urlaub genommen werden kann. Weiterhin müssen Unstimmigkeiten in Partien oder Turnierrunden sofort beseitigt werden, weil der weitere Turnierablauf sonst gestört würde. Über Streitfälle entscheidet deshalb der Turnierleiter abschließend, es gibt keinen weiteren Instanzenweg. Der Turnierleiter trifft eine Entscheidung nur, wenn er von einem Spieler ausdrücklich in einer Sache beteiligt wird.
